9/17/2019

Wiedersehen

Der Weg ist so steil, dass meine Hände den Boden berühren. Die Finger bohren sich in die schneebedeckte Fläche und meine Nägel sind kalt.
Atmen, das Geräusch kommt von mir, der einzigen Person. Ein paar Meter noch, dann breitet sich vor mir eine endlose Ebene aus. Vereinzelt Häuser, ein Stillleben, das Dorf der Tiere. Ein Weg führt nun doch in den Untergrund, die Rolltreppe runter und die Lichterketten, der Rummel, die Achterbahn und das Riesenrad beleuchten das unterirdische Panorama. Der Lärm betäubt meine Ohren.
An einer Pommesbude unterhalte ich mich schreiend mit einem Arbeiter und plötzlich steht eine zierliche Frau neben mir. Von Kopf bis zu den Oberschenkeln, eingehüllt in eine schwarze Tunika. Die Jeans mit Schlag und die Turnschue darunter kommen mir bekannt vor. "Du hast es erraten!" Ich kenne das Lächeln, aber nicht die zarte Haut, hellbraun wie der Cappucino in den weißen Tassen. "Habe dich lange nicht mehr gesehen. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das Gesicht nochmal so verändert." Wie konnte das sein? Kann das wahr sein? Keine Narben mehr, stattdessen, feines Seidenpapier? "Bin ich froh, dass es so gekommen ist!"



Keine Kommentare: